
Mistika
Das Buch befasst sich mit einer eingehenden Analyse mystischer Erfahrungen in verschiedenen religiösen Traditionen, mit Schwerpunkt auf Christentum und Islam. Gardet, ein französischer Theologe und Orientalist, untersucht Mystizismus als universelles Phän
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Verständnis von Mystik als direkter, persönlicher Begegnung mit dem Göttlichen, die außerhalb dogmatischer Rahmenbedingungen, aber im Dialog mit ihnen stattfindet. Gardet analysiert die christliche Mystik anhand von Persönlichkeiten wie dem Heiligen Johannes vom Kreuz und der Heiligen Teresa von Avila und betont deren Streben nach der Vereinigung mit Gott durch Kontemplation und asketische Praxis. Im Islam liegt der Schwerpunkt auf dem Sufismus, wo er Konzepte wie Fana (die Zerstörung des Egos) und Baqa (Existenz in Gott) untersucht und dabei auf Denker wie Al-Ghazali und Rumi verweist.
Gardet betont, dass Mystik nicht nur eine individuelle Erfahrung, sondern auch ein kollektives Phänomen ist, das die spirituelle Kultur prägt. Er vergleicht die Methoden und Ziele mystischer Praktiken wie des christlichen Gebets und des Sufi-Dhikr (Gedenken an Gott) und weist auf Ähnlichkeiten in der Erfahrung der Transzendenz hin. Er erörtert außerdem die Herausforderungen, authentische Mystik von psychologischen oder pathologischen Zuständen zu unterscheiden und stützt sich dabei auf theologische und philosophische Kriterien.
Das Buch betont die Universalität mystischer Erfahrung, aber auch die Notwendigkeit eines kontextuellen Verständnisses innerhalb spezifischer Traditionen. Gardet plädiert für einen Dialog zwischen den Religionen, um das Verständnis der Mystik als Brücke zum Göttlichen zu vertiefen.
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