
Karl Marks: biografija
In dieser innovativen Biografie öffnet Rolf Hosfeld die Tür zur bewegten Welt von Karl Marx – einem Denker, dessen Ideen unsere Welt bis heute prägen. Hosfeld schreibt keine Heiligengeschichte, sondern die subtile Erzählung eines Mannes voller Widersprüch
Dies ist die Geschichte des Sohnes von Rabbiner Heinrich Marx und Henrietta Pressburg aus dem liberalen Trier, dessen Kindheit zwischen familiärer Geborgenheit und atheistischer Rebellion schwankt – dem Keim der Unruhe, der in Exil und Hungersnot aufblühen wird.
Marx’ Weg beginnt in Bonn und Berlin, wo der Geist Hegels sein Studium der Rechts- und Philosophie prägt und den jungen Intellektuellen zum Rebellen gegen die preußische Zensur macht. 1842 gibt er die „Rheiner Zeitung“ heraus, in der eine Kritik an der Entfremdung der Arbeiter entsteht – ein Vorläufer der „Ökonomisch-philosophischen Manuskripte“, die er 1844 während seines Pariser Exils verfasste. Dort begegnete er Friedrich Engels, einem treuen Verbündeten und finanziellen Förderer.
Die Ehe mit Jenny von Westphalen bringt Liebe, aber auch Leid: Eine Reise nach Brüssel, wo das „Kommunistische Manifest“ 1848 die revolutionäre Flamme entfacht, führt zu einer kurzen Rückkehr nach Köln und schließlich 1849 ins Exil nach London. Dort herrscht bittere Armut – seine Kinder verhungern, Jenny tanzt in Brotsalons, und Marx, besessen von der Arbeit am „Kapital“ (1867), seziert Mehrwert und Krisen wie ein Chirurg des Zeitgeistes.
Hosfeld verwebt diese Momente meisterhaft mit Marx’ späteren Kämpfen: der Internationale von 1864 als Versuch, die Arbeiter zu vereinen, dem Konflikt mit Bakunin, seinen anthropologischen Forschungen in Asien und Amerika, die seinen Horizont über Europa hinaus erweitern, und den letzten Jahren der Krankheit und des Verlustes – dem Tod von Jenny, ihrem Sohn und Engels –, in denen das „Gothische Programm“ eine unerwartet versöhnliche Seite offenbart. Hosfeld scheut keine Mühen: Er kritisiert den Marxismus wegen Determinismus und Spuren von Antisemitismus und erinnert daran, dass Marx kein Prophet, sondern ein Wegbereiter der Emanzipation war, dessen Ideen bis heute im Kampf gegen den Neoliberalismus nachhallen.
Diese Biografie ist nicht nur eine Chronik, sondern eine Einladung zum Nachdenken: Wie verletzlich Genie sein kann und wie zerbrechlich Revolution ist – so zerbrechlich wie das menschliche Herz. Der Ebert-Stiftung-Preis 2010 bestätigt ihre Tiefe.
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