
Priče iz drugog rata
„Geschichten aus dem Zweiten Krieg“ sind keine klassischen Kriegscomics, sondern eine intime, fast geflüsterte Sammlung mündlicher Zeugnisse, die Zograf (Saša Rakezić) von älteren Menschen in ganz Serbien gesammelt hat.
Das Buch enthält etwa zwanzig Kurzgeschichten – jede vier bis zehn Seiten lang –, in denen einfache Bauern, Hausfrauen, Kinder und Soldaten erzählen, was sie zwischen 1941 und 1945 gesehen oder erlebt haben.
Da ist zum Beispiel ein Junge, der zum ersten Mal in seinem Leben deutsche Soldaten Schokolade essen sieht; eine alte Frau, die eine ganze jüdische Familie über Nacht in einer Scheune versteckt; ein Partisan, der sich in einem Grab versteckt; ein junger Mann, der auf Banjica Schüsse hört und erkennt, dass es seine Schulkameraden sind; ein Bauer, der mit Blindgängern spielt, als wären sie Spielzeug …
Zograf zeichnet minimalistisch, mit Bleistift und Tusche, fast kindlich, doch gerade diese Schlichtheit macht die Geschichten so ergreifend. Es gibt keinen Heldenmut, keine Ideologie, nur menschliche Verwirrung, Angst, Hunger, zufällige Güte und zufällige Grausamkeit. Der Krieg wird hier als eine Reihe absurder, oft surrealer Momente dargestellt, die sich tiefer ins Gedächtnis einprägen als alle Geschichtsbücher.
Die Sammlung erschien in Serbisch, Englisch und Italienisch und gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Comics vom Balkan sowie als das bewegendste Antikriegsdokument, das auf mündlicher Überlieferung basiert. Zograf zeigt, dass wahre Geschichte nicht an der Front geschrieben wird, sondern im Hof, im Keller und im Kopf eines Zehnjährigen, der den Geruch von verbranntem Fleisch nie vergessen wird.
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