
Rastresen život
„Ein zerstreutes Leben“ von Mirko Kovač ist eine überarbeitete Fassung des Romans „Die Biografie von Malvina Trifković“ aus dem Jahr 1971. Das Buch symbolisiert den Widerstand gegen Totalitarismus und Vergessen: das Leben als zerstreutes Mosaik im Gegensa
Kovač, geboren 1938 in Petrovići bei Bileća in einer serbokroatischen Familie, war ein montenegrinischer Schriftsteller und Dramatiker (gestorben 2013 in Belgrad). Bekannt wurde er unter anderem durch Romane wie „Gubilišta“ (1962) und „Vrata od utrobe“ (1978). In seinem Werk verwendet er die Collage-Technik: Tagebucheinträge, Fragmente, Dokumente und Kurzgeschichten rekonstruieren das Leben von Malvina Trifković, einer fiktiven Heldin, die von realen Ereignissen inspiriert ist.
Der Roman erzählt das tragische Schicksal von Malvina, einer lesbischen, orthodoxen Frau, die eine katholische Frau liebt, vor dem Hintergrund des serbokroatischen Hasses und der ethnischen Konflikte in der Herzegowina Ende des 19. Jahrhunderts. Malvina ist Heilige und Sünderin, mystische Visionärin und Wahnsinnige zugleich, konfrontiert mit den Tabus der Homosexualität, religiösen Vorurteilen und dem Leid der Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft. In fragmentarischen Formen – Briefen, Chroniken, Träumen – erschafft Kovač ein Palimpsest der Vergangenheit, das an mittelalterliche Aufzeichnungen erinnert, in dem sich intime Dramen mit historischen Traumata verweben. Zitat: „Das Leben reduziert sich nicht auf Memoiren, sondern auf jene verworfenen Fragmente, die uns menschlich machen.“
Themen: Identität, Sexualität, ethnische Intoleranz und Frauenemanzipation; die erste jugoslawische Erzählung über Lesbentum, Kritik an Tradition und Unterdrückung. Die kroatische Ausgabe legt Wert auf sprachliche Anpassung und macht den Text in Zagreb zur „Heimat der Sprache“. Beeinflusst von postmoderner Prosa, gelobt für seine Tiefe (Jergović: „Am spannendsten ist die Schilderung des Leidens der Frauen“), aber kritisiert für seinen fragmentarischen Charakter.
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