
Mali smakovi : Kako se zaista desilo?
Selvedin Avdić schrieb ein Jahr lang Tagebuch, von März bis März. Das Buch hat buchstäblich einen Anfang und ein Ende.
Der erste Tagebucheintrag trägt den Titel „Der Anfang“ und wurde am 1. März, dem Unabhängigkeitstag von Bosnien und Herzegowina, verfasst. Der letzte Eintrag heißt „Das Ende“ und beschreibt den Tod des Vaters. Ereignisse, Erinnerungen, Kommentare, Skizzen für Geschichten und flüchtige Porträts von Menschen, die Avdićs Vergangenheit prägten, fügen sich in diesen Rahmen ein. Bei der Auswahl der Alltagsereignisse greift der Autor oft auf Bilder zurück, die einen Verlust offenbaren, ein kleines Ende dieser Welt, die in der – oft kriegsgeprägten – Vergangenheit stehen geblieben ist und aus der sie keinen Ausweg findet. In einem beispielhaften Abschnitt des Buches erzählt Avdić von einem Mann, der ein 4,5 Meter tiefes Loch grub, die Überreste seines im Krieg zerstörten Hauses darin begrub, einen Grabstein auf den Hügel stellte und das Schild mit der Hausnummer als Souvenir mit nach Schweden nahm. Gleichzeitig führt alles im Tagebuch auf den letzten Abschnitt zu, einen großen persönlichen Verlust. Dieses Buch von außergewöhnlicher Schönheit ist eine Widmung an seinen Vater, eine Elegie über die Stadt und unsere verschwindende Welt.
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