
Uhvati zeca
Catch a Rabbit ist ein starkes Indiz dafür, dass der Boom weiblicher Literatur in Bosnien und Herzegowina anhält, zur Freude aller Leser erstklassiger Literatur.
Es gibt einige bekannte Formulierungen, mit denen Lana Bastašićs Debütroman „Catch the Rabbit“ beschrieben wird. Er erzählt von der Freundschaft zweier junger Frauen und ihrem Erwachsenwerden in einer zutiefst patriarchalischen und konservativen Gesellschaft der düsteren 90er-Jahre und der etwas weniger düsteren 2000er-Jahre. Der Roman ist zudem ein feministisches Werk, in dem die Beschreibungen von Sex jeglicher Romantik entbehren, da die sexuelle Reifung als der einzig mögliche Weg in unserer Gesellschaft dargestellt wird, die ihre sexuelle Energie unterdrückt hat. Sie wird als schmerzhafter Prozess der Körpererkenntnis beschrieben, der jedoch auch poetische Wunder in sich birgt. Dies zeigt sich in der Szene, in der die beiden Hauptfiguren Sara und Lejla, nachdem sie ihren ersten Sex mit unpassenden Partnern arrangiert haben, auf dem Markt ein Kaninchen kaufen gehen, um die Bitterkeit dieser schmerzhaften Erfahrung durch etwas kindlich Naives und Schönes zu ersetzen. „Catch the Rabbit“ handelt von all dem, ist aber in erster Linie ein Suchroman, erzählt als Roadmovie, in dem die treibende Kraft der Handlung eine abwesende Person ist. Es ist die Geschichte vom Verschwinden von Menschen mit falschen Vor- und Nachnamen in Banja Luka während des Krieges von 1992 bis 1995. Unerbittlich und kompromisslos wird sie in zwei Erzählsträngen präzise und klar geschildert. Es ist ein erschütternder Roman, in dem Lana Bastašić die von ihr selbst geschaffene Form souverän beherrscht.
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- Eine Nachricht persönlicher Natur





