
Na Drini ćuprija
„Die Brücke über die Drina“ (1945) von Ivo Andrić ist ein Meisterwerk der Weltliteratur, eine historische Chronik über die Brücke über die Drina in Višegrad, die die Beständigkeit und das Schicksal der Menschen im Laufe der Jahrhunderte symbolisiert.
Der Roman begleitet vier Jahrhunderte, von der osmanischen Ära bis zum Ersten Weltkrieg, und verknüpft dabei die Schicksale einzelner Menschen mit der Geschichte des Balkans. Die im 16. Jahrhundert im Auftrag des Großwesirs Mehmed Pascha Sokolović erbaute Brücke steht als Metapher für die Verbindung und Trennung von Kulturen, Religionen und Völkern.
Andrić beschreibt ihren Bau, begleitet von einer Opferlegende, und das Leben rund um die Brücke – vom osmanischen Adel über Kaufleute und Bauern bis hin zur österreichisch-ungarischen Obrigkeit. Geschichten über Figuren wie Radisav, einen Mann, der sich gegen den Bau auflehnt, Fata, die für die Tradition tragisch stirbt, oder Lotika, die Verwalterin des Han, offenbaren menschliche Leidenschaften, Leid und Träume.
In Vignetten schildert Andrić Konflikte zwischen Christen, Muslimen und Juden, aber auch die Einheit, die die Brücke symbolisiert. Der Roman behandelt Themen wie Vergänglichkeit, Schicksal und den Einfluss der Geschichte auf den Einzelnen. Die Brücke bleibt ein fester Punkt im Strudel des Wandels, ein Zeuge von Liebe, Konflikt und Krieg. Schließlich, mit Beginn des Ersten Weltkriegs, wird die Brücke teilweise zerstört und symbolisiert die Zerbrechlichkeit der Harmonie.
Andrićs poetische und philosophische Sprache und der reiche historische Kontext machen den Roman zu einer universellen Geschichte über den Menschen und seinen Platz in der Geschichte. Das mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Werk feiert die Stärke des menschlichen Geistes und die Beständigkeit der Kunst.
Angeboten wird ein Exemplar