
Usred leda
„Mitten im Eis“ (1965) ist ein Reisebericht des estnischen Schriftstellers Juhan Smul vom Schiff „Kooperacija“ der sowjetischen Antarktisexpedition im Jahr 1962, von Estland über den Atlantik und den Indischen Ozean zur Antarktisstation Mirni.
In Briefen an seine Frau, da er sich als Atheist nicht auf Gott verlassen konnte, hält Smul alltägliche Eindrücke fest: stürmische Wellen, Begegnungen mit Walen und Pinguinen, das Leben von Seeleuten und Wissenschaftlern und romantische Momente inmitten des endlosen Eises.
Die Prosa strahlt Poesie aus – schlicht, ironisch und humorvoll, ohne Schauspiel. Smul, ein großer Dichter des Meeres und der Liebe, fängt den Atem der Expedition ein: die kleinen Freuden der Mannschaft, die Angst vor Stürmen, den Zauber des Sternenhimmels und die Stille des Eises. Es ist nicht nur eine geografische Reise; es ist eine introspektive Pilgerreise zu sich selbst und anderen, auf der der Autor eine Brücke zu den Lesern baut, in einer Zeit, in der Schriftsteller für sie wenig interessant sind. Estland, ein kleines Land, hat diesen großen Geschichtenerzähler hervorgebracht, dessen Lyrik ihn meist wunderbar macht.
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