
Sloboda
Jonathan Franzens Roman „Freedom“ (2010), eine epische Familiensaga der amerikanischen Mittelschicht, seziert die Freiheit als Illusion in einer Ära von Terrorismus, Umweltkrisen und persönlichen Kompromissen. Der Titel persifliert ironisch den amerikanis
Die Geschichte beginnt 2004 in St. Paul: Nachbar Patrick Nicholson beschreibt die Berglunds – Patty (eine ehrgeizige, unglückliche Hausfrau), Walter (ein idealistischer Umweltaktivist) und ihre Kinder: den rebellischen Joey und die gewissenhafte Jessica. Pattys Autobiografie offenbart im Rückblick ein Trauma: Vergewaltigung in ihrer Jugend, die Liebe zu Walters Freund Richard Katz (einem Rockmusiker), die Ehe – eine Vernunftehe – und die Mutterschaft als Flucht vor sich selbst. Walter, der Sohn eines Arbeiters, kämpft für den Schutz der Fleckenkäuze vor den Minen, kompromittiert sich aber durch einen Job bei Windship, was den Verrat an seinen Idealen symbolisiert.
Joey, ein Konservativer, engagiert sich in der Rüstungsindustrie und hat eine Affäre mit seiner Nachbarin Connie; Jessica strebt nach Unabhängigkeit. Im zweiten Teil, 2006, zerbricht die Familie: Patty schläft mit Richard, Walter geht nach Virginia, wo er sich in Lalitha verliebt und gegen die Kohleindustrie kämpft. Joey heiratet jung, scheitert aber. Franzen verknüpft Satire (Politik, Sex, Umwelt) mit tiefgründigen Charakteren: Patty als ein „schwarzes Loch“ der Liebe, Walter als ein Moralist im Konflikt mit Kompromissen.
Der Roman, ein Bestseller und Finalist des National Book Award, kritisiert Hyperindividualismus und Konsumdenken und feiert gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Familie. Durch pointierte Dialoge und Selbstreflexion stellt Franzen die Frage: Ist Freiheit in einer globalisierten Welt möglich? Die Serie wurde 2024 adaptiert.
Angeboten wird ein Exemplar





