
Mi, djeca Solferina
Der kroatische Journalist und Schriftsteller Maroje Mihovilović schuf in seinem Roman „Wir, die Kinder von Solferino“ eine faszinierende, wahre Familiensaga, die fünf Generationen der Familie Mihovilović-Vukelić vom Ende des 17. Jahrhunderts bis ins turbu
Der Titel geht auf die Schlacht von Solferino 1859 zurück, die als Geburtsstunde der modernen Kriege gilt. Die Familiengeschichte symbolisiert Opfer und Heldentum im Strudel der Geschichte.
Die Chronik beginnt in Gornji Lapac, wo Vorfahren – Bauern und Händler – den Konflikten zwischen Osmanen und Habsburgern ausgesetzt waren. Über zwei Jahrhunderte und vier Kontinente (Europa, Amerika, Asien, Afrika) hinweg analysiert Mihovilović Schicksale: Emigration, Liebe, Gefängnis, Ideale und Abschiede. Die Hauptfiguren sind Vilma Vukelić, eine mutige Frau, die Kriege und Gefängnisse überlebt, und ihre Söhne – Journalisten und Kämpfer –, die den Ausgang des Zweiten Weltkriegs beeinflussen, indem sie mit Antifaschisten und Partisanen zusammenarbeiten.
Das Buch ist nicht nur eine private Geschichte, sondern eingebettet in einen größeren Kontext: von den Napoleonischen Kriegen über den Ersten Weltkrieg und Revolutionen bis hin zum Kalten Krieg und dem jugoslawischen Sozialismus. Der Autor, Vilmas Enkel, rekonstruiert anhand von Archivdokumenten, Briefen und unzugestellten Nachrichten die Geschichte und verbindet journalistische Präzision mit literarischem Talent – wie ein Thriller voller Spannung, Sehnsucht und Opferbereitschaft.
Die Themen sind universell: Mut angesichts von Gewalt, familiärer Zusammenhalt im Exil, die Auswirkungen großer Ereignisse auf das Leben Einzelner. Mihovilović mahnt zum Vergessen: „Im Sozialismus durfte man Tito und Stalin nicht anrühren, doch die Wahrheit über die Familie legt die Wunde offen.“ Diese als „faszinierende Chronik“ gepriesene Saga erinnert uns daran, dass Geschichte von einfachen Menschen geschrieben wurde – von Solferinos Kindern –, deren Spuren darum ringen, ans Licht zu kommen.
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