
Velebit se nadvio nad more: Putopisni zapisi s planine
Šime Balen, ein kroatischer Journalist, Publizist und Reiseschriftsteller, geboren 1912 in Jablan bei Senj, widmete dieses Buch seiner Heimatregion Velebit und Podgorje. Dieses Werk ist nicht nur ein Reisebericht, sondern auch eine tiefgründige Reflexion
Das Buch besteht aus zehn Reiseberichten, von denen die meisten erstmals in dieser Sammlung veröffentlicht werden und einige bereits in Zeitschriften wie Naše planine, Zadarska revija und Forum erschienen. Balen, ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und Antifaschist, der unter verschiedenen politischen Systemen verfolgt wurde, kehrt hier durch einen nostalgischen, aber zutiefst authentischen Blick auf die Welt des Velebit-Gebirges zu seinen Wurzeln zurück. Das Buch ist ein originelles Werk, dem es gelingt, eine Balance zwischen poetischem Naturerlebnis und einem populärwissenschaftlichen Ansatz zu finden, reich an Zeugnissen über das Leben der lokalen Bevölkerung.
Im Mittelpunkt des Werks stehen endlose Wanderungen auf dem Velebit in Begleitung seiner Freundin Dana Vukušić, der das Buch auch gewidmet ist. Balen beschreibt bezaubernde Landschaften: von felsigen Gipfeln und tiefen Gärten bis hin zu Küstenbuchten, wo der Berg in einer Symbiose aus Wildnis und Meer „über das Meer hinausragt“. Eine der denkwürdigsten Geschichten führt zu Hajdučki kukovi, wo der Autor Erinnerungen an Klettertouren mit persönlichen Betrachtungen über Freiheit und Überleben vermischt. Die zweite Geschichte über den Maša-See von Pero Mijatov enthüllt die mystische Seite des Berges – Legenden über Feen, Feenführer und alte Bräuche.
Das Buch taucht tief in die ethnokulturelle Welt von Podgorje ein: die Migrationen kroatischer Nomaden, Berufe wie Seilbahnfahrer und Pächter, Bräuche im Zusammenhang mit Padeže und Torine. Balen beschwört den Alltag durch Anekdoten über Rujama (Hirtenhütten), Rabs Kapljica (Wasserfälle), lokale Tavernen und Verfahren wie das Bedecken von Häusern mit Stroh herauf. Er spricht über Mode und Kleidung – Volkstrachten, Lieder und Musik – und über schwierige Zeiten: Hungersnot, Krieg und Migration. Lokalismen, Anachronismen und Legenden weben einen Wandteppich des Lebens, in dem Natur, Geschichte und menschliches Schicksal miteinander verflochten sind. Der Autor reflektiert kritisch die Veränderungen des Berglebens und verurteilt die Urbanisierung, die die Authentizität bedroht.
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