
Dok ležah na samrti
Faulkners Roman aus dem Jahr 1930 ist ein klassisches Beispiel modernistischer Literatur. Aufgrund seiner innovativen Struktur wird er oft mit Joyces „Ulysses“ verglichen, ist aber aufgrund seines Fokus auf die Familie zugänglicher.
Die Geschichte spielt im ländlichen Mississippi während der Weltwirtschaftskrise und folgt der Familie Bundren auf ihrer absurd tragischen Reise, um den letzten Wunsch ihrer Mutter Addie zu erfüllen: eine Beerdigung am Flussufer in Jefferson, 65 Kilometer von ihrer Farm entfernt. Der Roman besteht aus 59 Kapiteln, meist kurzen Monologen im Stil eines Bewusstseinsstroms, die die Innenwelt der Figuren offenbaren. Faulkner verwendet mehr als 15 Stimmen, jede einzigartig in Sprache, Rhythmus und Wahrnehmung, und schafft so ein Mosaik der Seelen voller Kontraste und Ironie.
Addie Bundren, eine sterbende Mutter von vier Kindern, ist die zentrale Figur, obwohl ihre Stimme nur in einem einzigen Kapitel im Rückblick erscheint. Ihr Tod setzt die Handlung in Gang: Sie sucht eine Beerdigung in Jefferson, weit weg von ihrem Mann und ihren Kindern, die sie, wie sie selbst sagt, mit ihrer Existenz „überwältigt“ haben. Ihr Mann Anse Bundren, stur, gierig und passiv, fährt einen Wohnwagen. Anse wird als Mann mit „zwei Bäumen als Beinen“ beschrieben und sieht die Reise als Chance für neue Zähne und eine zweite Frau. Er verkauft ohne Gewissensbisse Familienbesitz.
Die Geschichte erstreckt sich über neun Tage, von Addies Tod bis zur Beerdigung. Die Karawane – Anse, seine Söhne und Dewey Dell – zieht den Sarg auf einem alten Wagen über überflutete Straßen, Sümpfe und Hügel. Faulkners Beschreibung des Schauplatzes ist fast biblisch: Der vom Regen über die Ufer getretene Fluss symbolisiert das Chaos der Existenz, und der Sarg wird zur Metapher für den Verfall von Körper und Seele. Die Reise ist nicht nur körperlich; sie enthüllt Familiengeheimnisse: Addies Untreue, Anses Faulheit, ein Kindheitstrauma. Jefferson, das Ziel, bringt ein ironisches Ende: Die Beerdigung findet statt, doch Anse findet schnell eine neue Frau und Zähne, was die Familie noch mehr entzweit.
Der Roman ist kurz, aber dicht und mit vielen Bedeutungsebenen. Ideal für Leser, die psychologische Tiefe, das Groteske und die amerikanische Moderne lieben. Wenn Sie einen Roman suchen, der Sie ohne Pathos über den Tod nachdenken lässt, ist dies die richtige Wahl. Faulkner selbst sagte: „Ich habe eine Welt geschaffen, die so real ist, dass niemand sie ignorieren kann.“
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