
Djevojka iz susjedstva
Ruth Rendells letzter zu Lebzeiten veröffentlichter Roman verbindet Kriminalroman mit einer tiefgründigen psychologischen Studie des Alterns. Angesiedelt zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Gegenwart in Loughton, Essex.
Eine Gruppe von Kindern aus einem Londoner Vorort entdeckt unter einem Hügel unterirdische Tunnel (eigentlich die Fundamente eines unfertigen Hauses). Diese werden zu ihrem geheimen Zufluchtsort für Spiele, Geschichten und erste Lieben. Unter ihnen sind Alan, Daphne, Michael, Lewis und Woody – unschuldige Welten, zerstört durch die Angst vor dem Krieg und die Verbote der Erwachsenen.
Siebzig Jahre später werden bei Bauarbeiten zwei skelettierte Hände in einer Blechdose entdeckt, was einen nationalen Schock auslöst. Die inzwischen alten Freunde treffen sich für ein Polizeiverhör wieder und teilen Erinnerungen, die vergessene Gefühle und Geheimnisse wecken. Alan Norris, der in einer leidenschaftslosen Ehe mit Rosemary lebt, verliebt sich erneut in die charmante Witwe Daphne, seine erste Liebe. Michael Winwood denkt nach dem Verschwinden seiner Mutter 1944 über eine Versöhnung mit seinem Vater nach. Lewis erinnert sich an seinen Onkel James, einen Soldaten, der nach dem Betreten der Tunnel verschwand. Woody, faul und Erbe, lebt mit Anita in Luxus, ist aber misstrauisch.
Die Entdeckung weckt düstere Erinnerungen: Verschwinden, Morde und Dreiecksbeziehungen aus der Kindheit. Die Detektive untersuchen die Zusammenhänge zwischen den Händen und vergangenen Ereignissen und entdecken, dass Leidenschaften mit dem Alter nicht abklingen – Eifersucht, Rache und Lust brodeln weiter. Der Roman behandelt Themen wie die Vergänglichkeit der Zeit, die Auswirkungen des Krieges auf Generationen, die Vorzüge und Lasten der Ehe und die Macht der Vergangenheit über die Gegenwart. Rendell, ein Meister der Spannung, baut durch Introspektion subtile Dramatik auf und erinnert uns daran, dass tiefe Wunden nicht heilen, sondern nur auf den Moment warten, um zu erblühen.
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