
Pjesme neuvrštene u zbirke 1936-1955.
Diese Sammlung, der vierte Band der „Ausgewählten Werke“, enthält rund 200 Gedichte, die nicht in Tinos Hauptsammlungen jener Zeit enthalten waren. Nedjeljko Mihanović stellte die Sammlung anhand von Manuskripten, Tagebüchern und Archiven zusammen.
Die Jahre 1936–1955 waren von Ujevićs Reifeprozess geprägt: von der Vorkriegsmelancholie („Žalosna Svetovidova kula“, 1936) über die Kriegstraumata („Snovi i nemiri“, 1940er Jahre) bis hin zur Nachkriegskontemplation („Živa vatra“, 1954). Die unveröffentlichten Gedichte, entstanden im Exil, im Gefängnis und auf der Flucht aus Cafés, tragen die Handschrift eines intimen Seelentagebuchs – fragmentarisch, improvisiert, aber zutiefst persönlich.
Die Themen sind vielschichtig: existenzielles Leid, Liebe als Erlösung und Schmerz, die Natur als heiliger Raum (Meer, Berge, Wind als Symbole der Ewigkeit), spirituelle Suche (biblische Motive, östliche Mystik, kroatische Folklore). Die Sprache ist reich an Archaismen, Metaphern und Rhythmus, wie etwa das „Lied vom ewigen Nomaden“ – Ujevićs Alter Ego. Beispiele: „Nacht an der Adria“ beschwört die Dunkelheit des Krieges herauf, „Vogelgesang“ feiert die Vergänglichkeit, „Gebet für die Toten“ thematisiert den Verlust.
Diese Gedichte offenbaren eine Entwicklung: von expressionistischer Leidenschaft zu zenartiger Einfachheit. Mihanovićs Einleitung analysiert den Kontext und unterstreicht ihren Wert für ein umfassendes Porträt des Dichters. Die Sammlung ist ein Juwel für Liebhaber kroatischer Lyrik und zeigt, wie Ujević das Universelle im „Unklassifizierten“ findet – ein Mensch an der Grenze zwischen Zeit und Ewigkeit.
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