
Doboši noći
Ein Roman und eine Studie in einem: Jergovićs Porträt der verlorenen Ära Sarajevos von Juni 1914 bis zum Herbst 1919, in dem er die Stadt in eine Metapher für die Schönheit und den Schrecken des 20. Jahrhunderts verwandelt, das von Kriegen und Traumata ge
Die Hauptfigur, Josip Gubernik, ein Wiener Förster und Mitglied von Junges Bosnien, kommt nach Sarajevo, um in den Wäldern um die Stadt nach einer endemischen Weißen Vogelahornart zu suchen. Seine Suche, beschrieben in den „Tagebüchern der Nächte von Sarajevo“ – einem Manuskript, das Timo Ujević nie fand –, wird zur Metapher für menschliches Streben inmitten von Katastrophen. Sarajevo, der mythische Ort, an dem Princips Schuss den Ersten Weltkrieg entfachte, wird zur Bühne historischer Schrecken: Die Balkankriege führen zu weltweitem Gemetzel, und in den 1990er Jahren folgt noch größeres Leid.
„Die Trommeln der Nacht“ – ein Symbol für die Stadt unter der „Haut“, durch die die Menschheit die blutige Musik des 20. Jahrhunderts spielt – hallen in Guberniks nächtlichen Spaziergängen wider, wo sich die Schönheit der Natur und der Schrecken des Krieges vermischen. Jergović zeichnet meisterhaft ein Bild der Dualität: das Schlimmste, was ein Mensch einem anderen antun kann, aber auch die Schönheit, ohne die kein Überleben möglich ist. Der Roman ist ein intimes Tagebuch eines Mannes und einer Stadt, in der Epochen der Gewalt aufeinandertreffen und Sarajevo beständig schön und tragisch bleibt.
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