
Neisplakani
Der zweite Teil der Kurlan-Trilogie, der am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in der Region Cetinje spielt, erzählt die Geschichte von Gara, einem 16-jährigen Mädchen aus Donje Kurlani. Schwanger aus einer Affäre mit einem unbekannten Mann, sieht sich Gara
Beschützt von ihrem Vater Ćukan, der Freier abwehrt und sie vor ihren Brüdern beschützt, leidet Gara im Stillen: Sie verbirgt ihre Schwangerschaft unter einem Korsett, meidet das Licht, isst wenig und kümmert sich von früh bis spät um das Vieh. Ihre innere Unruhe („ein kleiner Wurm im Kopf“) zwingt sie zur Selbstreflexion – sie denkt über Sünde, Mutterschaft und Freiheit nach.
Der Wendepunkt ist eine nächtliche Flucht durch ein Loch im Dach, die mit ihrem Sturz in eine Grube mit flüssigem Mist endet – eine symbolische Katharsis, die sie vom Leid „reinigt“ und eine Transformation einleitet. Vom passiven, unterdrückten Kind des kollektiven Bewusstseins entwickelt sich Gara zu einer aktiven Kämpferin für ihr Schicksal, die sich mit Körper und Seele auseinandersetzt. Vergleiche mit anderen Frauen – der gebrochenen Perka, der kranken Anđelija – unterstreichen ihre Stärke, ihren „Kurlan-Nerv“ (atavistische Widerstandsfähigkeit).
Božićs rauer Dialekt und sein schwarzer Humor schildern die ländliche Isolation, wo Glaube und Aberglaube verschmelzen und der Krieg droht. Der Roman erkundet emotionale Tiefen, Klassenkonflikte und universelle Traumata.
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