
Putovima hrvatskoga književnog jezika
Das Buch gehört bis heute zur Pflichtlektüre an philologischen Fakultäten, da es erstmals systematisch Sprache mit Literatur und sozialem Kontext verknüpft. Es ist klar und frei von ideologischer Exklusivität geschrieben, was 1990 eine Seltenheit war.
Das Buch bietet einen klassischen Überblick über die Geschichte der kroatischen Literatursprache von den ältesten Denkmälern bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Vince unterteilt die Entwicklung in fünf Hauptperioden:
Altkroatisch (9.–15. Jahrhundert) – Kirchenslawisch als Literatursprache, jedoch stark beeinflusst vom volkstümlichen Čakavischen Element (Bašćanska ploča, Kanones, Gebetbücher).
Renaissance und Humanismus (15.–17. Jahrhundert) – Dreisprachigkeit (Čakavisch, Štokavisch, Kajkavisch) und die erste Standardisierung: Marulić, Hektorović, Zoranić, Vetranić. Der Kreis um Ozalj als Höhepunkt.
Aufklärung und Renaissance (18.–19. Jahrhundert) – Konflikt zwischen Kajkavisch (Reljković) und Štokavisch; Der Sieg des Štokavisch-ijekavischen Modells bei den Illyrern und Gajs Orthographie (1835–1850).
– 19. Jahrhundert – „Goldenes Zeitalter“: von Vraz–Mažuranić–Senoa bis Kranjčević; Standardisierung der Grammatik (Daničić, Maretić) und der Wörterbücher (Broz-Iveković).
– 20. Jahrhundert – neue Herausforderungen: Kroatisch-Serbische „Einheitssprache“ (1918–1991), puristischer Widerstand (Krstić, Brozović) und schließlich die Etablierung eines eigenständigen kroatischen Standards nach 1991.
Vince zeigt detailliert, wie die kroatische Literatursprache stets ein vielschichtiger Standard war (drei Dialekte, drei Schriften) und wie die politische Geschichte diesen Standard beständig beeinflusst hat.
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