
Titove pjesme
Anhand von Szenen aus dem Leben einer einzigen Straße gelingt es Bratić, so scheint es mir, den Zustand unseres gesamten Planeten und damit der Menschheit getreu darzustellen.
Das Manuskript mit dem ursprünglichen Titel „Titova ulica“ (Die Titova-Straße) erregte im Vergleich zu anderen Manuskripten, die 2022 für den Mak-Dizdar-Preis eingereicht wurden, durch sein klares und präzises Konzept Aufmerksamkeit. Es zeugte von einer reifen Auseinandersetzung des jungen Autors mit dem Thema. Mit fotografischen Mitteln führte uns Adnan Bratić wie ein Reiseführer durch Orte, die jede Stadt vor Passanten verbergen möchte, entlang einer Straße, die sich durch die gesamte Stadt zieht – eine Straße, die das Lebenselixier der Stadt selbst ist, aber auch der Weg, den man nutzen kann, um sie zu verlassen. Es ist eine Straße, deren Leben uns alle Widersprüche der modernen Gesellschaft vor Augen führt, eine Straße, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet und die Möglichkeiten der Zukunft erstickt. Adnan Bratić gelang es, all dies in prägnanten und scharfsinnigen Gedichten darzustellen, die sich auf alltägliche und greifbare Dinge konzentrieren, aber gleichzeitig auf das Unerfüllte, aber nicht Unmögliche verweisen. Die dargestellte Welt ist ein Mikrokosmos einer müden und längst zusammengebrochenen, aber nie vollständig wiederaufgebauten Gesellschaft.
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