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„Die Mauer“ ist eine Sammlung von fünf existenzialistischen Kurzgeschichten von Jean-Paul Sartre, die erstmals 1939 veröffentlicht wurden und sich mit der Absurdität der menschlichen Existenz, Freiheit, Angst, Tod und moralischen Entscheidungen befassen.
Sartre nutzt Alltagssituationen und Grenzfälle, um zu erforschen, wie der Mensch mit seiner eigenen Freiheit, Verantwortung und Sinnlosigkeit konfrontiert wird.
Die Titelgeschichte „Die Mauer“ begleitet drei Gefangene während des Spanischen Bürgerkriegs, die auf ihre Hinrichtung warten. Anhand psychologischer Spannungen und der introspektiven Gedanken des Erzählers Pablo erforscht Sartre, wie die Erkenntnis seines unausweichlichen Todes seine Lebensperspektive verändert. In einem Moment absoluter Hilflosigkeit begeht Pablo eine ironische, absurde Tat, die zu einer unerwarteten Wendung führt – Freiheit als letzte innere Kraft des Menschen, selbst im Angesicht des Todes.
In anderen Erzählungen, wie „Eróstratus“ oder „Intimität“, schildert Sartre Figuren, die mit Entfremdung, dem Körper, Sexualität und Identität ringen. Der rote Faden, der sich durch alle Erzählungen zieht, ist Sartres Sicht auf die Existenz – der Mensch ist sich selbst überlassen, ohne göttliche Hilfe, zu Freiheit und eigenen Entscheidungen verdammt.
Sartres Schreibstil ist kalt, analytisch und schonungslos. „Die Mauer“ ist nicht nur ein literarisches Werk, sondern auch eine philosophische Illustration seiner Ideen aus „Das Sein und das Nichts“. Die Figuren der Geschichten erleben Krisenmomente, die sie mit ihrer eigenen Authentizität oder Feigheit konfrontieren.
„Die Mauer“ bleibt ein wegweisendes Werk des französischen Existentialismus und eine eindringliche Darstellung des inneren Ringens des Menschen um Sinn in einer Welt ohne Sicherheit.
Es werden zwei Exemplare angeboten