
Iza kulisa u muzeju
Kate Atkinsons Debütroman, erzählt aus der Sicht der jüngsten Tochter einer zerrütteten Familie in Yorkshire. Wie Museumsstücke sind die Charaktere lebendig, unvollkommen und erinnern daran, dass das Leben hinter den Kulissen voller unerwarteter Wendungen
Rubys Geschichte beginnt mit ihrer Zeugung im Jahr 1951 – einem Unfall in einem Hotelzimmer während der Hochzeit ihrer Schwester Patricia –, wo sie als Fötus die inneren Monologe ihrer Mutter Bunty hört, einer chronisch unglücklichen Frau, gefangen in der Ehe mit dem sanften, aber unentschlossenen George. Bunty leidet nach der Geburt von Patricia und Deborah an einer postnatalen Depression und sieht das Leben als eine endlose Litanei von Enttäuschungen: „Warum passiert mir das immer?“
Die Geschichte entwickelt sich zu einer generationenübergreifenden Saga „Die Familie“. Sie beginnt im späten 19. Jahrhundert, als Urgroßmutter Alice, eine zerbrechliche Schönheit, mit dem französischen Fotografen Reginald durchbrennt und Skandale und Geheimnisse hinterlässt. Über die Generationen hinweg – Mutter Nell, Großmutter Clarissa – ziehen Weltkriege, der Verlust von Kindern (der Tod des kleinen Bruders Billy bei einem Brand), Verrat und Obsessionen mit der Vergangenheit vorbei. Ruby, besessen von Museumsobjekten, die Geschichten erzählen (wie Eheringe oder Fotos), rekonstruiert die Familiengeschichte anhand humorvoller, aber auch schmerzhafter Anekdoten: Buntys Liebesaffäre mit einem Fischhändler, Patricias Schwangerschaft, Deborahs Rebellion.
Atkinson vermischt Humor, Ironie und traurige Selbstbeobachtung und erkundet Themen wie Erbe, Verlust, die Auswirkungen des Krieges auf Frauen und Identität im Familienchaos. Rubys Stimme – klug, sarkastisch, mitfühlend – macht den Roman zu einem zeitlosen Porträt der englischen Landschaft, wo jeder Gegenstand ein Geheimnis birgt und jede Geschichte Wunden heilt.
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