
Bosna i Hercegovina: Budućnost nezavršenog rata
Ein gemeinsames Werk zweier führender kroatischer Intellektueller, ein essayistisches Porträt von Bosnien und Herzegowina als einem Land, in dem der Krieg der 1990er Jahre nicht endete – es lebt in politischer Zersplitterung, ethnischen Spaltungen und kul
Das in drei Teile gegliederte Buch verbindet persönliche Zeugnisse mit analytischer Tiefe und bietet eine illusionslose Zukunftsvision. Der erste Teil, „Allein in Bosnien“ von Miljenko Jergović, eine essayistische Einleitung, ordnet Lovrenovićs Werk in den Kontext von Kultur und Politik der letzten 25 Jahre ein: Von der Belagerung Sarajevos bis zum Exil analysiert Jergović, wie Bosnien „in sich allein“ geworden ist – isoliert, aber anziehend für jene, die im Chaos nach Sinn suchen. Der zweite Teil, ein biografischer Essay über Lovrenović, zeichnet seinen Lebensweg von seiner Kindheit in Sarajevo über Kriegstraumata und journalistische Kämpfe bis hin zu seiner Rolle als Chronist eines verlorenen Landes nach.
Das Herzstück bildet der dritte Teil: „21 Thesen zu Bosnien und Herzegowina“ von Ivan Lovrenović, eine scharfsinnige Analyse der modernen Geschichte Bosniens. Lovrenović argumentiert, dass Bosnien keine multikulturelle Gesellschaft, sondern eine eigenständige Kultur sei – eine Verschmelzung dreier Sprachen, Religionen und Identitäten –, dass das Abkommen von Dayton aus Kriegszeiten jedoch ethnische Gräben vertieft und wahre Souveränität verhindert habe. Die Thesen kritisieren nationale Interessen (serbischen Separatismus, kroatischen Revisionismus, bosniakischen Zentralismus) und fordern einen Föderalismus, der Unterschiede anerkennt, aber Einheit schafft. Der Krieg ist nicht vorbei, da das Land in Verfassungslähmung, Korruption und Emigration fortbesteht – die Zukunft hängt vom Mut zum Wandel ab.
Das Werk ist heilsam für alle, die Bosnien lieben: Ohne Pathos, voller Empathie und Ironie erinnert es uns daran, dass es ein Land des „unvollendeten Krieges“ und eines unerfüllten Traums ist.
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