
Sat njemačkoga
„Die deutsche Stunde“ (1968) von Siegfried Lenz ist ein deutscher Roman, der sich mit den Themen Pflicht, Gehorsam und moralische Verantwortung im Kontext des Nazi-Deutschlands befasst und aus der Perspektive des jungen Sigi Jensen erzählt wird.
Die Geschichte entfaltet sich in zwei Zeiträumen: in den 1950er Jahren, als Sigi in einer Besserungsanstalt einen Aufsatz schreibt, und in den 1940er Jahren, anhand von Erinnerungen an sein Leben im Dorf Rugbüll.
Sigi, der Sohn des Polizisten Jens Ole Jensen, erinnert sich an den obsessiven Gehorsam seines Vaters gegenüber dem Nazi-Regime. Jens, der ein Malverbot für den als „entartet“ bezeichneten Künstler Max Ludwig Nansen durchsetzen soll, wird immer besessener von seiner Pflicht, obwohl er einst mit dem Künstler befreundet war. Max, inspiriert von der Nordseelandschaft, malt trotz des Verbots weiter, was zu Konflikten mit Jens führt. Sigi, hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für den Künstler und Loyalität gegenüber seinem Vater, wird Zeuge, wie Fanatismus familiäre und persönliche Beziehungen zerstört. Seine Rebellion gegen den blinden Gehorsam seines Vaters führt ihn in Konflikt mit den Behörden und gipfelt in seiner Inhaftierung.
Der Roman, in Form von Sigis Essay verfasst, untersucht, wie Autorität und Gehorsam Individualität und Moral unterdrücken. Durch reichhaltige Beschreibungen und psychologische Tiefe übt Lenz eine kraftvolle Kritik an Nationalsozialismus und Konformismus, während die Nordseelandschaft Freiheit und Widerstand symbolisiert. Das Werk ist eine universelle Geschichte über den Konflikt zwischen Gewissen und Pflicht und vermittelt eine Botschaft über die Bedeutung persönlicher Integrität.
Es werden zwei Exemplare angeboten