
Kurlani
Der erste Teil der Kurlan-Trilogie, ein Roman, der in drei Teile gegliedert ist: „Karneval“, „Prozession“ und „Legende“. Die Handlung spielt im fiktiven Dorf Kurlani bei Sinj (Cetinska krajina, 1930er Jahre) und dreht sich um die Fehde zwischen den Brüder
Stellen Sie sich die Region Cetinje in den 1930er Jahren vor: ein raues, felsiges Land unterhalb der Kamešnica, wo der Wind Lavendel und Blut flüstert. Das Dorf Kurlani, geteilt in Gornje und Donje, brodelt vor ewigem Kampf – gegen Armut, Nachbarn und das eigene Schicksal. Mirko Božić, ein Schriftsteller aus Sinj während der Partisanenzeit, erschafft eine raue Saga voller schwarzem Humor und unvergossener Tränen, in der der Dialekt wie ein Stein im Stiefel sticht.
Alles beginnt banal: Mrkans Esel aus Gornje verfängt sich im Weinberg von Donje und zerstört die Reben. Silvestar, der Älteste von Donje – rau, aber ehrlich, mit einem Bart aus Moos – verklagt sie in Sinj, einem Labyrinth aus Bürokratie. „Karneval“ ist ein chaotischer Tanz aus Anschuldigungen und Lügen, in dem das Dorf unter Tränen lacht und der Esel die Last des Lebens in den Abgrund schleift.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen jedoch die Frauen: Anđelija leidet unter der Unfruchtbarkeit innerhalb der patriarchalischen Hierarchie, Filip sucht Trost bei der Witwe Perka, deren Herz vor Einsamkeit blutet. In der Prozession Unserer Lieben Frau von Sinj – einem hysterischen Fest der Gebete und Wunder – stirbt Perkas Sohn in der Menge und wirft der Kirche vor, gesegnetes Leid zu verursachen. Gara, ein schwangeres Mädchen, das zur Heirat mit dem Albino Bikano gezwungen wird, erträgt eine Kette von Schwangerschaften und Belastungen. Die „Legende“ entfaltet den Mythos der Muttergottes als Spiegel der Schwäche – Glaube und Zweifel im ewigen Kampf.
Božićs Realismus ist schonungslos: Die ländliche Sprache steht im Kontrast zur städtischen Kälte, Themen wie Patriarchat, Aberglaube und kirchliche Heuchelei spiegeln Dalmatien wider. Es ist keine Idealisierung, sondern eine Hymne an die Widerstandsfähigkeit des Lebens am Rande der Zivilisation.
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