
U rovovima interpretacija: Strategija i tragedija nelegitimnog čitanja
Das Buch des in Split lebenden Schriftstellers und Politikwissenschaftlers Nebojša Lujanović (geboren 1981 in Novi Travnik) ist eine faszinierende Polemik gegen die ideologischen Verfehlungen von Ivo Andrić, insbesondere gegen die nationalistischen Interp
Inspiriert von den zahlreichen Kontroversen um den Nobelpreis analysiert Lujanović die „illegitime Lektüre“ als Machtstrategie: Wie Andrićs „Travnička hronika“ oder „Na Drini ćuprija“ zu Waffen ethnischer Mythen umgedeutet werden – von Hassvorwürfen gegen Muslime über Ustascha-Kollaboration bis hin zu parteiischer Heiligkeit.
In essayistischen Fragmenten legt die Autorin die Tragödie offen: Der literarische Text wird bis zum Bersten gedehnt und verliert in den politischen Grabenkämpfen seine Authentizität. Beispiele hierfür sind Parodien auf „bosnische Intellektuelle“, die für Andrićs „Verbrechen“ „Mut“ suchen, oder serbische Narrative über einen „Verräter“. Lujanović plädiert ohne Pathos für eine legitime – ästhetische und humanistische – Lektüre, in der Andrić als Brücke und nicht als Mauer gesehen wird.
Das Werk ist stark polemisch: Es ist eine Kritik am Nationalismus, aber auch eine Verteidigung der Literatur gegen Ideologie. Ivan Lovrenović lobte es als „außergewöhnlich“ und relevant für die Analyse der Balkanspaltungen.
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