
Kapetanova ratna sjećanja
Stojan Vojnović (1920–1994), ein kroatischer Schriftsteller, Journalist und Teilnehmer des Nationalen Befreiungskrieges, bietet in seinen Memoiren „Hauptmanns Kriegserinnerungen“ (1983) einen tiefgründigen, introspektiven Einblick in die Kriegsereignisse
1.282 / 5.000 Als Hauptmann einer Partisaneneinheit schildert der Autor seinen Weg von der Mobilmachung 1941 bis zur Befreiung 1945. Sein Fokus liegt dabei auf Slawonien und der weiteren Region, wo er gegen die Besatzer und einheimische Kollaborateure kämpfte.
Das Buch ist nicht nur eine Chronik der Kämpfe – wie Scharmützel in den Wäldern, Sabotageakte an den Eisenbahnlinien und Belagerungen von Dörfern –, sondern auch eine tiefgründige Betrachtung der menschlichen Natur im Krieg. Vojnović analysiert moralische Dilemmata: die Wahl zwischen Pflicht und Überleben, den Verlust von Kameraden, die Ethik der Rache und die Folgen von Gewalt für die Psyche. Erinnerungen sind, wie der Autor schreibt, „Salbe für die Wunde des Vergessens“, denn sie sind „ein Produkt der Realität und schwerer zu erfinden als die Wahrheit“. Anhand von Anekdoten über Kameraden – tapfere Kämpfer, Feiglinge und Verräter – zeigt er die Komplexität der Waffenbrüderschaft, in der sich Heldentum und Feigheit vermischen.
Die Themen sind zutiefst universell: Krieg als Lehrmeister der Grausamkeit, aber auch der Solidarität; das widersprüchliche Nachkriegseuropa, in dem der Sieg neue Traumata mit sich bringt. Obwohl mit Romanelementen stilisiert, ist dies ein authentisches Zeugnis, reich an Details des Alltags im Wald – kalte Nächte, Hunger, improvisierte Waffen. Vojnović idealisiert die Partisanenbewegung nicht; er räumt Fehler, innere Konflikte und den Preis der Freiheit ein. Das Buch endet mit der Reflexion über das Vergessen als größten Feind: Nur durch Erinnern bewahren wir die Lehren der Vergangenheit.
Es werden zwei Exemplare angeboten





