
Stanislavski u Zagrebu - sjećanja, svjedočanstva, dokumenti
„Stanislavski in Zagreb“ von Slavko Batušić ist eine Sammlung wertvoller Materialien über Konstantin Stanislawskis Besuch in Zagreb im Jahr 1922. Heute ist sie ein seltener antiquarischer Schatz und erinnert uns an vergessene Glanzzeiten des kroatischen T
Batušić (1910–1990), ein kroatischer Theaterwissenschaftler, Kritiker und Theaterhistoriker, Autor zahlreicher Werke zur nationalen und internationalen Theaterlandschaft (z. B. „Geschichte des kroatischen Theaters“), rekonstruiert hier einen Schlüsselmoment für das kroatische Theater: den Besuch des Moskauer Künstlertheaters (MAT) unter der Leitung von Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko.
Das Buch enthält Erinnerungen von Zeitgenossen – Schauspielern, Regisseuren und Kritikern – wie Miro Adžija, Marija Babić und Stjepan Krizin, sowie Dokumente: Briefe, Verträge, Programmhefte und Rezensionen. MAT gastierte vom 12. bis 18. September im Kroatischen Nationaltheater mit einem Repertoire aus Tolstois „Zar Fjodor Ioannowitsch“, Tschechows „Der Kirschgarten“, Tschechows „Drei Schwestern“ und Gorkis „Am Fuße des Meeres“ und begeisterte das Publikum mit psychologischer Tiefe und schauspielerischer Brillanz. Dabei wurde Stanislawskis System („emotionales Gedächtnis“, „Methode der körperlichen Handlungen“) in den kroatischen Kontext eingeführt. Batušić hebt hervor, dass der Besuch trotz gescheiterter Verhandlungen mit Belgrad (wo das Angebot des Jugoslawischen Nationaltheaters zur Absage führte) zu einem Symbol des kulturellen Austauschs wurde: Stanislawski leitete Workshops, beriet lokale Schauspieler und betonte die Bedeutung des Kollektivs gegenüber der Prominenz einzelner Stars. ... Im Nachkriegskontext beleuchtet das Buch den Einfluss Stanislawskis auf die Entwicklung der sozialistischen realistischen Ästhetik in Jugoslawien: Seine Disziplin, die Gleichberechtigung der Rollen und sein unermüdlicher Einsatz bildeten die Grundlage für das neue kroatische Theater, das die Oberflächlichkeit der Vorkriegszeit kritisierte. Ein Zitat aus den Memoiren: „Stanislawski lehrte uns, in uns selbst zu schauen, nicht nur ins Publikum.“ Die Dokumente offenbaren logistische Herausforderungen – die Reise über Wien, finanzielle Streitigkeiten –, aber auch Begeisterung: volle Säle, Kritiken in der „Jutarnji list“, die die „russische Tiefe“ lobten.
Als Pionierwerk beeinflusste das Buch spätere Studien (z. B. „Geschichte des kroatischen Theaters“ von Nikola Batušić) und rückte Stanislawski als Brücke zwischen der europäischen Moderne und der jugoslawischen Theaterszene in den Fokus. In einer Zeit des ideologischen Wandels ist Batušićs Sammlung nicht nur ein Archiv, sondern ein Manifest über das Theater als Werkzeug für spirituelles Wachstum: „Das Theater ist ein Spiegel der Seele des Volkes, und Stanislawski ist ihr hellster Widerschein.“
Es werden zwei Exemplare angeboten





