Zločin i kazna
Rodion Romanovič Raskolnikov ist ein ehrgeiziger Jurastudent. Getrieben von Elend und einer ungewissen Zukunft beschließt er, eine verhasste alte Frau zu töten und auszurauben, die Menschen durch Wucher ausbeutet.
Abgesehen davon, dass er mit Mord seine eigenen finanziellen und familiären Probleme lösen will, hält er dies auch für ethisch gerechtfertigt, denn seiner Meinung nach ist das Leben der einfachen Leute, die ihm im Weg stehen, nichts wert im Vergleich zu den hehren Idealen, die er hegt strebt danach: Er glaubt, dass er als außergewöhnliches Individuum über den moralischen Regeln steht, die andere Menschen binden. Er arbeitet den Plan sorgfältig aus, doch dennoch schleichen sich Fehler ein und erregen den Verdacht der Polizei. Er selbst wird unsicher, ob er richtig gehandelt hat und ob er doch ein Verbrechen begangen hat, und er verzweifelt und sehnt sich nach Erlösung. In der psychischen Krise, die er durchlebt, hilft ihm Sonja Marmeladova, ein leidendes Mädchen, das sich demütig und passiv dem Bösen und den Widrigkeiten des Lebens widersetzt und in ihrem Glauben Trost findet.
Anhand einer Kriminalgeschichte verfasste Dostojewski einen heute jedem bekannten Klassiker, in dem er die ganze Komplexität des Verhältnisses des Einzelnen zu bestehenden Gesetzen darlegte. Rasante gesellschaftliche Veränderungen in ganz Europa im 19. Jahrhundert und insbesondere in Russland führten zu großen sozialen Ungerechtigkeiten. Der Einzelne befand sich somit in einer Kluft zwischen dem Gesetz, das ihn schützt, und der Ungerechtigkeit sowie der Notwendigkeit, menschliche Werte zu bewahren. Dostojewski hat diesem Thema seine großen Geschichten gewidmet.
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- Spuren von Patina