
Inženjer ljudskih duša
Ein Meisterwerk der tschechischen Literatur, das zu einem Weltklassiker geworden ist. Dieser teilweise autobiografische Roman, erzählt aus der Sicht von Daniel Smiricky, einem tschechischen Schriftsteller im kanadischen Exil, verbindet ironischen Humor, n
1976–1977 unterrichtet Smiricky Englische und Amerikanische Literatur am fiktiven Edenvale College in Toronto und kämpft mit der Langeweile des Exils: desinteressierte Studenten wie der sozialistische Aktivist Larry Hakim oder die wohlhabende Irene Svensson, mit der er eine leidenschaftliche Affäre beginnt. In einer tschechischen Emigrantengemeinde voller Informanten erhält er Briefe aus der Heimat – Zeugnisse der Unterdrückung im Kommunismus.
Der Roman ist fragmentarisch und ohne lineare Handlung: Kurze Abschnitte verweben die Gegenwart mit Rückblenden in seine Jugend in Kostelec während des Zweiten Weltkriegs (1942–1944). Nach der Schließung der Universität arbeitet er im Messerschmitt-Werk und sabotiert mit Freunden wie Prema Skocopole die Nazis. Verliebt in die zerbrechliche Nadia Jirouskova, ein Symbol verlorener Liebe, die 1946 an Tuberkulose stirbt, erlebt Smiricky Heldentum und Tragödie unter der Besatzung.
Nach dem Krieg kommt die kommunistische Diktatur: Zensur, Verfolgung, der gescheiterte Prager Frühling von 1968, der ihn zur Flucht zwingt. Freunde wie der Dichter Jan Prouza, der 1972 Selbstmord begeht, oder Vachouska, die in den 1970er Jahren hingerichtet wurde, veranschaulichen die moralischen Dilemmata und Opfer des Totalitarismus. Die Themen sind tiefgreifend: Totalitarismus als „Manipulation der Seelen“ (eine Anspielung auf Stalin), die Macht der Literatur im Widerstand, die Nostalgie des Exils, der Kontrast zwischen östlicher Unterdrückung und westlicher Freiheit – leer und materiell. Smiricky reflektiert über Leben, Frauen, Schicksal, Träume, die Arbeiterklasse, Geheimagenten, Liebe und Tod und beleuchtet sie mit Škvoreckýs subtilem Humor.
Die sieben Kapitel sind nach amerikanischen Schriftstellern (Poe, Hawthorne, Twain) benannt und erforschen Horror, Schönheit, Angst und Hoffnung. Andere Charaktere – wie Veronika Prst, eine Studentin, die in die Tschechoslowakei zurückkehrt, oder die fröhliche Emigrantin Dotty, die einen reichen Mann heiratet – sorgen für komische und tragische Kontraste. Der Roman endet mit einer optimistischen Note: Der Frühling 1977, Dottys Hochzeit und Smiricks Reise nach Paris mit Irene symbolisieren einen Neuanfang inmitten von Verlusten.
Das Buch besteht aus zwei Bänden.
Angeboten wird ein Exemplar.

