
Dva puta za jug
Die intensive Farbsättigung und Dichte dieser Gedichte machen es unmöglich, dieses Buch in einem Zug zu lesen. Man muss es langsam und bedächtig lesen, da jedes Gedicht einen längeren Rezeptionsprozess erfordert.
Der erste Eindruck, der nach der Lektüre der Gedichte aus dem Band „Zwei Wege nach Süden“ bleibt, ist Fremdheit – und zwar nicht nur ein einziges, sondern eine Vielzahl von fremdartigen, frischen und unverfälschten Bildern, die Lara Mitrakovićs Lyrik uns eröffnet. Innerhalb eines Gedichts wechseln mehrere starke Bilder, und die poetische Kraft überrascht dennoch immer wieder aufs Neue. Die Themen dieser Gedichte sind zutiefst poetisch, und es ist schwer vorstellbar, dass Lara – abgesehen von einigen deutlich erzählerischeren Gedichten – etwas anderes schreiben könnte: In diesem Moment ist sie eine Dichterin durch und durch, die einen reichen Schatz ihrer Metaphern geöffnet hat. Mit unglaublicher jugendlicher Leichtigkeit überschreitet ihre Lyrik die Grenze zwischen Leben und Tod, die Grenze zwischen sich selbst und anderen, sodass sie sich nicht nur an die Toten wendet, die sie wiedererweckt, sondern sich auch mit Phänomenen oder Lebewesen der Natur identifiziert, zumeist mit einem Baum.
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