
Izumirući Amerikanac
Nophaie, ein gebildeter Navajo, steht zwischen zwei Welten und stirbt schließlich tragisch, als er einen Aufstand gegen die Weißen anführt, die sein Volk systematisch vernichten. Heute gilt der Roman als einer der wichtigsten frühen amerikanischen Romane
Nophaie, ein junger und gebildeter Navajo-Krieger, kehrt nach dem Ersten Weltkrieg als Held in das Reservat in Arizona zurück, doch er steht zwischen zwei Welten. Das weiße System erkennt ihn nicht als gleichwertig an, und ein Teil seines eigenen Stammes wirft ihm vor, von der weißen Kultur „verdorben“ worden zu sein.
Im Mittelpunkt des Films steht die tragische Liebe zwischen Nophaie und der weißen Lehrerin Marian Warner, die mit idealistischen Absichten ins Reservat kommt, um die Indianer zu „zivilisieren“. Ihre Beziehung scheitert an rassistischen Vorurteilen und Gesetzen, die Mischehen verbieten. Gleichzeitig beuten der korrupte Agent der Indianerbehörde, Doane, und der gierige Missionar Milner den Stamm aus, stehlen Land und Vieh und zerstören systematisch die Lebensweise der Navajo.
Nophaie versucht, auf friedlichem Wege Gerechtigkeit zu erlangen – er reist nach Washington, verfasst Petitionen und glaubt an die amerikanischen Ideale –, doch er stößt nur auf bürokratische Gleichgültigkeit. Als er sieht, wie sein Volk buchstäblich hungert und stirbt, wendet er sich von der Gewaltlosigkeit ab und führt einen verzweifelten Aufstand an.
Der Roman endet symbolisch und tragisch: Nophaie, im Kampf verwundet, stirbt auf dem heiligen Hügel seines Stammes und sieht mit ihm die letzten freien Indianer verschwinden. Grey, der sonst für seine romantischen Western bekannt ist, verfasst hier eine bittere Anklage gegen die amerikanische Politik gegenüber den Indianern und zeigt, wie „Zivilisation“ in Wirklichkeit systematische ethnische Säuberung war. Das Buch war so kritisch, dass die Verfilmung von 1925 stark entschärft werden musste.
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