
Rupa na nebu
Es ist seit langem bekannt, dass sich unter der Oberstadt von Zagreb ein Netzwerk geheimnisvoller Korridore befindet.
Doch als Nikola Krobatin eine geografische Karte findet, auf der diese Korridore präzise eingezeichnet sind und die deutlich zeigt, wie im Boden, auf dem Zagreb liegt, nicht nur geologische Platten und Schichten aufeinanderprallen, sondern auch Kulturen und Zivilisationen, macht sich Krobatin in Begleitung der geheimnisvollen Marija Jurić auf, die unterirdischen Gänge zu erkunden, und macht dabei viele interessante Entdeckungen, begegnet verschiedenen Versuchungen und nimmt an spannenden Ereignissen teil. Obwohl der Roman „Ein Loch im Himmel“ erstmals in der ersten Hälfte der neunziger Jahre erschien, gewinnt er heute besondere Relevanz, nicht nur, weil er tektonische Bewegungen in Zagreb vorhersagt, sondern noch mehr, weil er die heutigen gesellschaftlichen Bedingungen und Beziehungen mit erstaunlicher Präzision schildert. Es ist nicht das erste Mal, dass Pavličićs Text die Zukunft ankündigt, und Kritikern ist dieses Merkmal seiner Geschichten schon lange aufgefallen; doch dies ist vielleicht das eindrucksvollste Beispiel dafür, wie Literatur Ahnungen und Vermutungen, die „in der Luft liegen“, nicht nur in eine spannende Geschichte, sondern auch in eine gesellschaftliche Diagnose verwandeln kann.
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