
U Americi
Susan Sontags neuester Roman ist von der realen Polin Helena Modjeska inspiriert. In einem ironischen, gelehrten Stil erkundet Sontag die Emigration als existenzielle Flucht: Amerika ist kein Paradies, sondern ein Spiegelbild europäischer Schwächen.
Die Geschichte beginnt 1876 in Krakau: Die berühmte Schauspielerin Maryna Zaleska, eine Ikone des patriotischen Theaters, frustriert von der Besatzung und dem künstlerischen Alltag, träumt von einer Utopie in Amerika. Mit ihrem Ehemann Bogdan (einem Impresario), ihrem Geliebten Ryszard (einem Philosophen) und einer Gruppe von Intellektuellen wandert sie nach Kalifornien aus und kauft die Anaheim Plantage für eine „Kolonie freier Künstler“ – eine Mischung aus Shakespeare-Theater, Weinbau und sozialistischen Experimenten.
Maryna, eine charismatische Heldin, wird zur „amerikanischen“ Diva: Sie spielt Ophelia und Lady Macbeth in provisorischen Zelten und erlebt einen Kulturschock – die Wildnis des Wilden Westens, Rassismus gegenüber Chinesen, kapitalistische Gier und den Verlust des Idealismus. Die Kolonie zerfällt: Die Mitglieder zerstreuen sich, Bogdan wird Unternehmer, Ryszard Kritiker, und Maryna kehrt nach Europa zurück, aber mit neuer Stärke – als Symbol der weiblichen Emanzipation und des bitteren amerikanischen Traums.
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