
Stric Josif
Das Buch „Onkel Josef“ (1988) ist eine satirische Sammlung von 15 Geschichten über das Leben Josef Stalins. Der finnische Schriftsteller und Forstexperte (1927–2009) verfasste sie als „Erinnerungen eines Zeitgenossen“. Die Moral des Werks ist, dass Macht
Huovinen, bekannt für Realismus, Pazifismus und Humor (wie in „Das Jahr des Hasen“), vermischt hier historische Fakten mit Fiktion und porträtiert Stalin von seiner Kindheit bis zu seinem Tod – vom armen Schuster und Gottesanbeter zum blutrünstigen Diktator.
Die Geschichten folgen Schlüsselepisoden: Kindheit in Georgien, Revolutionstage, der Mord an seiner Frau Nadeschda (als Selbstmord getarnt), Säuberungen und Paranoia. Fiktive Ergänzungen wie Stalins afrikanische Jagdexpedition (bei der er in einem Elfenbeinstuhl kifft) oder sein Interesse an den Naturwissenschaften unterstreichen die Absurdität seiner Macht. Eine Geschichte beschreibt die Jagd auf „Sekwa ka khofeni hutshena“ – ein fiktives Tier, das koloniale Grausamkeit symbolisiert.
Die Satire kritisiert Despotismus, Gier und Autoritarismus und vergleicht Stalin mit modernen Führern wie Putin. Huovinens Humor ist schwarz und ironisch, mit umgekehrter Empathie – der Leser lacht, ist aber auch entsetzt über die Brutalität. Die Sprache meistert die heutigen politisch unkorrekten Einstellungen und Ausdrücke und spiegelt die 1980er Jahre wider. Das Buch bereichert, wie Veitikka über Hitler, Huovinens Zyklus über „Mahtimiensten“.
Es werden zwei Exemplare angeboten