
Kamikaze – Piloti samoubice
Vagenhals, bekannt für seine Arbeiten zur ostasiatischen Geschichte und seine Übersetzungen japanischer Texte, erstellte diese Zusammenstellung als eine der ersten jugoslawischen Studien über die japanischen Tokkōtai-Spezialangriffseinheiten in der Endpha
Vagenhals widerlegt den Mythos der „Selbstmordfanatiker“: Viele der Piloten (zumeist Studenten zwischen 19 und 22 Jahren von Universitäten in Tokio und Kyoto) waren Freiwillige, die unter dem Druck der Militärführung und der Bushidō-Kultur standen, aber auch aufgrund von Ressourcenmangel zwangsrekrutiert wurden. Die Chronologie beginnt mit der Entwicklung des Konzepts in der Schlacht um Leyte (Oktober 1944), wo Admiral Takaji Onishi die Taktik billigte. Sie beschreibt die Organisation: Luft- (Ohka-Raketen), See- (Kaiten-Torpedos) und Landeinheiten (Shinyō-Boote, Fukuryu-Tauchminen), deren Ausbildung nur 25–30 Tage statt der üblichen 100 Tage dauerte.
Das Buch beschreibt die elf Hauptangriffswellen bis August 1945 und legt dabei besonderen Wert auf persönliche Schicksale: Die Piloten schrieben Haiku-Gedichte, Abschiedsbriefe an ihre Familien und banden sich Hachimaki-Schals wie Samurai um. Vagenhals führt Statistiken an: etwa 3.800 gefallene Piloten (2.500 Marine, 1.300 Heer), 368 beschädigte/versenkte alliierte Schiffe (47 versenkt), was einer Erfolgsquote von 14–17 % entspricht. Das Werk enthält außerdem Übersetzungen von Befehlen, Tagebüchern und Analysen japanischer Propaganda.
Angesiedelt im Kontext des Jahres 1955, nach der Entstalinisierung und der jugoslawischen Neutralität, beleuchtet das Werk Kriegsverbrechen und Verzweiflung sachlich und ohne Sensationsgier. Es gilt als Vorläufer von Vagenhals’ späteren Ausgaben zum selben Thema, doch das Original von 1955 ist nach wie vor eine Rarität und unterstreicht das universelle Thema des Opfers in totalitären Kriegen. Es wird für seine Präzision und seinen humanen Ansatz gelobt.
Two copies are available
Copy number 2
- Požuteli listovi
- Tragovi patine





