
Noć
Ein ergreifender Roman, der das Leben in einem jüdischen Ghetto in der Ukraine beschreibt und auf den Erfahrungen des Autors als Holocaust-Überlebender basiert. Der Roman spielt in der fiktiven Stadt Prokov und begleitet die Bewohner des Ghettos, insbeson
Die Geschichte entfaltet sich im Verlauf einer einzigen symbolträchtigen Nacht und spiegelt die Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit des Lebens im Ghetto wider. Hilsenrath schildert den täglichen Kampf um Nahrung, Würde und Überleben, in dem Hunger, Krankheit und Angst dominieren. Figuren wie Ranek, ein ehemaliger Ladenbesitzer, stehen vor moralischen Dilemmata – vom Diebstahl von Lebensmitteln bis hin zur Kollaboration mit den Nazis, um zu überleben. Der Roman erspart dem Leser Details von Entmenschlichung, Gewalt und Hoffnungslosigkeit, zeigt aber gleichzeitig Widerstandskraft und kleine Momente der Menschlichkeit.
Hilsenrath verwendet einen rauen, fast dokumentarischen Stil, gespickt mit schwarzem Humor und Ironie, um die Absurdität und den Schrecken des Holocaust offenzulegen. Statt Heldentum steht der Fokus auf gewöhnlichen Menschen, die vor unmöglichen Entscheidungen stehen. Der Roman behandelt Themen wie Schuld, Identität und Glaubensverlust und wirft Fragen zur Moral unter extremen Bedingungen auf. Das Buch wurde wegen seiner ungeschminkten Darstellung und der Weigerung, Leiden zu romantisieren, kontrovers diskutiert. Hilsenraths Stärke liegt in seiner Authentizität und emotionalen Tiefe, was „Nacht“ zu einem eindrucksvollen Zeugnis des Holocaust macht, auch wenn es weniger bekannt ist als sein späteres Werk „Der Nazi und der Friseur“.
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