
Nora (Kuća lutaka)
Nora (1879) gilt als Meisterwerk des Realismus und der feministischen Literatur. Die Geschichte spielt im Norwegen des 19. Jahrhunderts und handelt von Nora Helmer, der Frau des Bankiers Torvald.
Nora scheint ein idyllisches Leben zu führen, doch hinter der Fassade einer glücklichen Ehe verbirgt sie ein Geheimnis: Vor einigen Jahren lieh sie sich heimlich Geld von Nils Krogstad, einem ehemaligen Angestellten, um Torvalds Gesundheit zu retten, und fälschte dafür die Unterschrift ihres Vaters.
In den drei Akten des Stücks entlarvt Ibsen gesellschaftliche Normen und Geschlechterrollen. Nora, dargestellt als fröhliche, aber naive Ehefrau, erkennt allmählich die Grenzen ihrer Position. Krogstad erpresst Nora und verlangt von ihr, Torvald davon zu überzeugen, ihn nicht aus der Bank zu entlassen, da er sonst ihren Betrug aufdecken würde. Nora versucht verzweifelt, das Geheimnis zu bewahren, während Torvalds Reaktion auf die Wahrheit seinen Egoismus und die Oberflächlichkeit ihrer Beziehung offenbart. Statt der erwarteten Vergebung wirft Torvald ihr Unmoral vor, da sie sich nur um seinen Ruf kümmere.
Im dramatischen Finale erkennt Nora, dass sie nur eine Marionette in den Händen ihres Mannes und Vaters war. Sie beschließt, Torvald und die Kinder zu verlassen, um ihre eigene Identität und Freiheit zu suchen, was damals einen Skandal auslöste. Durch Noras Verwandlung kritisiert Ibsen die patriarchalische Gesellschaft und wirft Fragen zur Emanzipation und persönlichen Autonomie der Frau auf.
Im Angebot sind keine Exemplare vorhanden
Das letzte Exemplar wurde kürzlich verkauft.