
Der europäische Nihilismus
„Der europäische Nihilismus“ ist eine Sammlung von Heideggers Vorlesungen und Notizen aus den 1930er und 1940er Jahren, in denen er die Entstehung und Bedeutung des Nihilismus in Europa analysiert.
Heidegger folgt Nietzsches Definition des Nihilismus als „Entwertung aller höheren Werte“, geht aber noch tiefer und argumentiert, dass der Nihilismus ein schicksalhafter Prozess in der Geschichte des Westens sei.
Der europäische Nihilismus ist nach Heidegger nicht nur eine Wertekrise, sondern ein Symptom des Seinsvergessens. Die philosophische Tradition konzentrierte sich seit Platon zunehmend auf das Seiende (einzelne Dinge) und weniger auf die Frage des Seins selbst (im Sinne von „sein“). Dadurch geht das grundlegende Verständnis der Existenz verloren.
Heidegger glaubt, dass die moderne Welt mit ihrem Glauben an Technologie, Wissenschaft und unendlichen Fortschritt den nihilistischen Prozess tatsächlich beschleunigt. Eine Welt ohne solide Wertegrundlage führt zu einer geistigen Leere und zur Dominanz der technischen Rationalität, in der der Mensch nicht mehr „Hüter des Seins“ ist, sondern zum Instrument der Produktion und Kontrolle wird.
Heidegger sieht die Lösung nicht in einer einfachen Rückkehr zu alten Werten, sondern in einer neuen Denkweise, die die Frage nach dem Sein neu aufwerfen muss. Nur aus diesem tiefgreifenden Sinneswandel kann eine wahre Überwindung des Nihilismus entstehen.
„Der europäische Nihilismus“ ist ein zutiefst pessimistischer, aber auch inspirierender Aufruf zu einem radikalen Umdenken hinsichtlich des menschlichen Schicksals in der Geschichte.
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