
Srce tame
Herz der Finsternis (1899) ist eine Novelle, die die Schattenseiten der menschlichen Natur, den Kolonialismus und moralische Dilemmata vor dem Hintergrund der belgischen Ausbeutung des Kongo erforscht. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Seemanns
Marlow, von einer belgischen Handelsgesellschaft angeheuert, reist den Kongo hinauf auf der Suche nach dem geheimnisvollen Kurtz, einem Elfenbeinhändler, der einen fast mythischen Status erlangt hat. Die Reise durch den undurchdringlichen Dschungel offenbart die Brutalität kolonialer Ausbeutung, mit Gewalt gegen die Eingeborenen und der Gier der europäischen Kolonialherren. Marlow stößt auf Spuren von Kurtz' Einfluss – die Eingeborenen verehren ihn als Gottheit, während die Europäer ihn als Genie oder Wahnsinnigen betrachten. Als er ihn findet, ist Kurtz körperlich und moralisch gebrochen, machtbesessen und ohne moralische Hemmungen. Seine letzten Worte: „Der Horror! Der Horror!“ spiegeln die Erkenntnis seines eigenen moralischen Verfalls und des Übels des Kolonialismus wider.
Der Roman verwendet die Symbolik der Dunkelheit – den Dschungel, Unwissenheit und menschliche Verderbtheit –, um sie der Illusion der Zivilisation gegenüberzustellen. Marlows Geschichte, erzählt auf einem Boot auf der Themse, wirft die Frage auf, ob sich „zivilisierte“ Europäer von den „Wilden“ unterscheiden, die sie ausbeuten. In einer vielschichtigen Erzählung kritisiert Conrad den Kolonialismus und untersucht die Grenzen der Menschlichkeit, was dem Werk eine hohe Aktualität verleiht.
Es werden zwei Exemplare angeboten