
Ispovijed i druge priče
Die Sammlung „Geständnis und andere Geschichten“ vereint weniger bekannte, aber äußerst wertvolle Kurzgeschichten von Andrić, die hauptsächlich in der Zeit von 1920 bis 1940 entstanden sind und von denen einige erst posthum veröffentlicht wurden.
Diese Auswahl an Erzählungen korrigiert unter anderem ein oft wiederholtes und lange bestehendes Stereotyp – nämlich, dass Andrićs Interesse an der Darstellung des bosnisch-kroatischen Milieus erschöpft und auf den „Franziskanischen Zyklus“ und die Zeit der osmanischen Herrschaft in Bosnien beschränkt sei. Die Prosa des zweiten Teils dieses Buches korrigiert dies auf eindrucksvolle Weise, indem sie eine Reihe „neuer“ Themen und Figuren aus dieser Welt in eine völlig andere, nachosmanische Ära einbettet.
Von der Erzählung „Mara milosnica“, die noch der alten Zeit zuzuordnen ist, über die Prosa „O starim i mladim Pamukovićima“ (die offensichtlich die Atmosphäre und die Figuren aus „Mara milosnica“ fortführt und allem Anschein nach den Torso eines viel größeren Ganzen darstellt, wahrscheinlich eines unvollendeten Romans „aus dem Leben in Sarajevo“), bis hin zum bereits klassischen „Čud u Olovo“ und kürzeren Erzählungen wie „Pekušići“, „Svečanost“ oder „Æilim“, abschließend mit der meisterhaften Erzählung „Bife 'Titanic'“, untersucht Andrić weiterhin die menschliche Existenz einfacher Leute, die in diese neuen, völlig anderen historischen und sozialen Umstände und Lebensformen geworfen werden.
Es sind zumeist Geschichten über das Böse, das Ewige und Unbegreifliche, über jene Vorherrschaft des Bösen in der Welt, über die Andrić Ljubo Jandrić erzählen wird, dass er in seiner Jugend von Kierkegaard gelernt habe, darüber nachzudenken… Tatsächlich handelt es sich um ganze Prosa-„Studien“ über das Böse, über seine unendlich vielfältigen Arten und Formen (die schließlich von Anfang an meisterhaft erzählt werden – von „Beichte“, „Im Gasthaus des Wanderers“, „Geschichten aus Samsaras Gasthaus“, „Die Leiche“, „In der Wassermühle“, „Mustafa der Ungar“, „Wunder aus Blei“), die über „Maria der Barmherzige“ und den Torso über die Pamukovićs mit „Das Buffet der ‚Titanic‘“ enden und in „Der Brief“ von 1920 ihre wundersame erzählerisch-„theoretische“ Sublimierung finden.
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