
Božanska dječica
Und auch in ihrem neuesten Buch „Göttliche Kinder“ zeigt sich Gromača entschieden, persönlich offen, ohne sich irgendjemandem anzubiedern.
Psychische Erkrankungen und der Umgang damit entfalten sich vor den Augen des Lesers auf allen Ebenen, von der äußeren bis zur intimsten. Tatjana Gromača ist eine stilistische Perfektionistin, deren Sätze stets präzise den Kern des Problems treffen. Der Roman „Göttliche Kinder“ verlangt einen aufmerksamen Leser, der bereit ist, sich seinen eigenen Traumata zu stellen. Kathartisch und kraftvoll formen diese Prosafragmente ein einzigartiges romanhaftes Ganzes, in dem durch das Schicksal einer Frau alle verborgensten Traumata einer Gesellschaft, die nichts Anderes akzeptieren will, gebrochen und aufgelöst werden. Tatjana Gromačas Prosa besitzt die Eigenschaften urtümlicher Elemente; sie ist frei von jeglicher Ausschmückung, von jeglichem Überflüssigen, reduziert auf das Wesentliche, weshalb wir beim Lesen die Kraft griechischer Tragödien spüren. Tatjana Gromača ist die bedeutendste Autorin der neuen kroatischen Prosa, weil sie unbestechlich, scharfsinnig und so bitter ist. Gromača besticht durch ihre liebenswerte Rauheit – ein Phänomen dieser Art, das in unserem Land so frei von jeglicher Süße und dem fast schon obligatorischen jugendlichen Triumph ist, gibt es kaum. Sie hat keinen Grund zur Freude, lebt in vertrauten Verhältnissen und unter schwierigen Umständen, aber sie kann stolz sein, weil sie das weiß. Ihre neueste Prosa ist ein kleines Meisterwerk.
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