
Impresionist
„Der Impressionist“ von Hari Kunzru, ein Debütroman aus dem Jahr 2002, erzählt die Geschichte von Pran Nath Razdan, einem Jungen gemischter Abstammung – dem Sohn eines englischen Vaters und einer indischen Mutter, der als Erbe eines wohlhabenden kaschmiri
Mit 15 Jahren gerät der Junge durch die Entdeckung seines leiblichen Vaters in die Wirren des kolonialen Indiens und landet als Fremder auf der Straße. So beginnt eine abenteuerliche Reise und Wandlung: Er wird zu Rukhsana, einem Bordellmädchen, das in die Intrigen zwischen Kolonialherren und lokalen Machthabern verwickelt ist; dann zu Clive, einem „englischen Jungen“ für einen perversen britischen Major; in Bombay zu Pretty Bobby, dem Diener eines Missionars und Rotlichthändler.
Politische Unruhen treiben ihn auf eine Reise: Er nimmt die Identität des verstorbenen Jonathan Bridgeman an, kommt nach London und Oxford, wo er sich in einen charmanten Studenten verwandelt. Er verliebt sich in Astarte, die Tochter eines Anthropologen, und erkundet die Grenzen von Rasse und Klasse. Die Reise führt ihn weiter nach Paris, wo er sich unter Afroamerikanern bewegt, und schließlich nach Afrika auf der Suche nach einem „verlorenen Stamm“, wo koloniale Mythen zu bröckeln beginnen.
Kunzru seziert satirisch den Imperialismus: Pran, ein Chamäleon, wechselt seine Haut, um zu überleben, sucht aber in einer Welt, in der „weiß“ oder „indisch“ nur eine Frage der Wahrnehmung ist, nach seiner wahren Identität. Der Roman vereint Humor, Exotik und Rassismuskritik sowie postkoloniale Traumata mit detailreichen Beschreibungen, die vom viktorianischen Indien bis zum edwardianischen London reichen. „Der Impressionist“, Gewinner des Betty-Trask- und des Somerset-Maugham-Preises, ist eine Ode an die Wandelbarkeit des Daseins in einem zerfallenden Imperium.
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