
Suđenje Isusu iz Nazareta
Das fundierte, prägnante und anregende Buch des renommierten Religionshistorikers S. G. F. Brandon ist nach wie vor einflussreich in der Bibelkritik und inspirierte Autoren wie Reza Aslan. Es zeigt, wie Geschichte zumeist von den Siegern geschrieben wird.
In dieser klassischen Studie rekonstruiert der britische Religionshistoriker Samuel G. F. Brandon den Prozess gegen Jesus auf Grundlage der Evangelien, jedoch mit einer kritischen Haltung: Die Evangelienberichte seien keine historische Darstellung, sondern theologische Propaganda, die nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. verfasst wurde, um die römischen Besatzer als wohlwollend und die Juden als schuldig am Kreuz darzustellen.
Brandon führt die These seines Buches „Jesus and the Zealots“ (1967) fort und sieht Jesus als jüdischen Revolutionär, als Anführer der Zeloten gegen die Römer. Die Evangelien (insbesondere das Markusevangelium) verändern die Ereignisse: Pilatus zögerte nicht, Jesus zu verurteilen (wie bei Lukas), ließ den Rebellen aber umgehend hinrichten, weil er den Kaiser bedroht hatte („Der König ist ein Jude“). Der jüdische Sanhedrin hatte kein Recht, die Todesstrafe zu verhängen; der Prozess war also römisch und nicht religiös (gegen die Pharisäer).
Das Buch analysiert die Widersprüche: Matthäus und Lukas mildern Markus' Darstellung ab, um die Schuld den Juden zuzuschreiben („Sein Blut komme über uns“), und Johannes fügt theologische Motive hinzu. Anhand von Josephus und archäologischen Funden erklärt Brandon den Kontext: Judäa stand von 4 v. Chr. bis 70 n. Chr. unter römischer Besatzung und war von Aufständen geprägt. Die Evangelien schützen Christen vor Verfolgung, indem sie Jesus als Opfer der Juden und nicht Roms darstellen.
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